Ausstellung „Nimm das Adolf!“
Viele kennen das Gefühl, das
einen ergreift, wenn man seine Lieblingshelden kämpfen (und siegen) sieht. Man steht den Kampf mit ihnen durch, man fühlt mit ihnen und würde am liebsten gleich mitmachen und seinen eigenen Beitrag
leisten.
Dieses Gefühl hat man sich
unter dem ‚Fachbegriff‘ „geistige Mobilmachung“ auch zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges zunutze gemacht. Da trafen dann Helden wie Superman, Blue Beetle, Batman und Robin uvm. auf die
Deutsche Armee, Hitler und seine Spießgesellen. In den meisten Fällen waren sie den Deutschen auch überlegen. Eine ganz besondere Rolle in dieser Zeit spielt natürlich Captain America. Er ist der
ideale Amerikaner. Auch wenn er nicht für Uncle Sam geeignet ist, gibt er nicht auf, geht immer wieder zur Musterung und versucht, seinen Beitrag zu leisten. Und dank des Supersoldatenserums wird ihm
dieser Traum ermöglicht und Steve Rogers wird zum Symbol der Sieghaftigkeit und des Mutes der USA.
Neben amerikanischen
Zeichnern wie Jerry Siegel und Joe Shuster werden auch Zeichnungen und Storys von Hergé, Erich Ohser (e.o.plauen) und Frank King näher betrachtet.
Natürlich darf man den
propagandistischen Zweck dieser Geschichten nicht vergessen. Es ging neben Mutmachung auch um die Rekrutierung neuer Soldaten für den Krieg, Spenden zu bekommen etc. Erstaunlicherweise hat man auf
der anderen Seite der Front den Erfolg des Mediums Comic verkannt. Im nationalsozialistischen Reich nutzte man in erster Linie das Radio und das Kino.
Im Comic-Schauraum in
Dortmund kann man dieser Tage eine Ausstellung mit 100 Original-Comicseiten aus den 1930er und -40er Jahren, Erstdrucke und vieles mehr bewundern, die all das aufgreifen. Zu verdanken ist diese
Ausstellung Alexander Braun, der die Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt und auch bei der Auswahl der Themenschwerpunkte mitgewirkt hat. Alles in allem erhält man eine gute Übersicht über die
Comics während der NS-Zeit.
Zu sehen ist die Ausstellung
noch bis zum 15.März 2020.
www.comic.dortmund.de
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