Andi setzt sich für Demokratie und Gleichberechtigung ein!

Seit kurzem gibt es einen ganz neuen Comic. Der Held in diesem Heft heißt Andi. Er ist sportlich und setzt sich für Demokratie und Gleichberechtigung ein.

Vor allem kämpft Andi aber gegen Rechts. Also gegen Leute, die den demokratischen Verfassungsstaat, so einen Staat, wie wir ihn haben, offen oder verdeckt ablehnen. Diesen Staat wollen sie durch eine ”Volksgemeinschaft” ersetzen. Das bedeutet auch, dass sie andere Menschen ausgrenzen. Vor allem die, die anders sind. Ausländer oder Menschen mit einer anderen Religion. Der Comic ist für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren gedacht und soll auch im Schulunterricht eingesetzt werden. Andi und seine Freunde zeigen, wie menschenverachtend und demokratiefeindlich diese rechten Menschen sein können. Auch, weil sie viele Freunde finden wollen, die mitmachen. Und meistens suchen sie sich Kinder und Jugendliche aus. Gezeichnet sind die Comics in einem japanischen mangaähnlichem Stil, und die Hauptfiguren kommen aus verschiedenen Ländern.

Kurzdarstellung des Bildungscomics “Andi” (Quelle: Innenministerium NRW)

Mit der Publikation des Bildungscomics ”Andi” soll gezielt rechtsextremistischen bzw. antidemokratischen Agitatoren die Offensive durch überzeugende, an die Lebenswelt von Jugendlichen angepasste Argumentation genommen werden.

Ein positiver Bezug auf die freiheitliche demokratische Grundordnung ist der Dreh- und Angelpunkt des Projekts. Darüber hinaus werden insbesondere der Rechtsextremismus und seine Symbole gezielt entmystifiziert. Es wird außerdem aufgezeigt, was hinter rechtsextremistischen Geschichten, Mythen und Symbolen steckt: keine edlen, fleißigen und guten ”Kameraden”, sondern oft historische Verklärung von Verbrechen, Selbstdarsteller und Geschäftemacher. Dies geschieht durch paradoxes Intervenieren (”Inspektor Columbo-Pädagogik”), das heißt: die Verunsicherung durch Fragen und die Konfrontation mit Widersprüchen.

Zielgruppe der Publikation sind Jugendliche/Schüler zwischen 14 und 18 Jahren ohne geschlossenes rechtsextremistisches Weltbild. In dieser Altersgruppe bleiben Textwüsten wirkungslos. Angezeigt ist eine Medienform, mit der sich junge Menschen beschäftigen und die an die Alltagserfahrungen Jugendlicher anknüpft. Gewählt wurde deshalb das Stilmittel Bildungs-Comic, der Gebrauch des Stilmittels Comic mit Bildungsinhalten.

In diesem Sinne stellt der Bildungs-Comic den Alltag in einer beliebigen Schule dar, in der Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster politischer Überzeugungen und Herkunft täglich interagieren. Im Mittelpunkt steht der Informationsgehalt, der durch das Stilmittel Comic eingerahmt wird. Der Comic ist ausdrücklich als das viel versprechendste jugendorientierte Transportmittel anzusehen, das für den hier genannten Themenkomplex den größten Erfolg verspricht. Das bestätigte eine vom Verfassungsschutz NRW durchgeführte Testphase an 9. bis 11. Klassen verschiedener Schultypen mit einer Umfrage unter über 100 Schülerinnen und Schülern. Auf dieser empirischen Grundlage wurde auch der Zeichner ermittelt.

In einer zweiten Testphase wurde eine vorläufige Fassung des Comics 9.-11. Klassen verschiedener Schultypen vorgestellt. Die Ergebnisse dieser Befragung  sind in die Endfassung des Comics mit eingeflossen.

Der Comic ist seit den Sommerferien 2005 in hoher Stückzahl erhältlich. Er erscheint in einer Publikation, die weitere Informationen zum Themenkreis Rechtsextremismus und Demokratie enthält. Diese Veröffentlichung soll Gegenstand von Unterricht und Demokratieerziehung sein. Eine weiter gehende thematische Begleitung durch Pädagogen ist ausdrücklich erwünscht.

Der Comic ist im Angebot des Verfassungsschutzes NRW kostenlos bestellbar.